Gesundheit und Ökologie –
Biogas in Nepal

Brennholz ist in Nepal noch immer der wichtigste Energieträger. Vor allem auf dem Land wird traditionell mit Holz gekocht. Die Beschaffung des Feuerholzes ist harte Arbeit, sie erfolgt traditionell durch Frauen und Kinder.  Der Rauch der offenen Feuerstellen in den Häusern verursacht bei den Menschen Atemwegs- und Augenerkrankungen. Durch den starken Holzeinschlag geht der Waldbestand drastisch zurück, Erosion ist die Folge. Auch getrockneter Kuhdung  wird häufig als Brennstoff genutzt. Dadurch fehlt dieser organische Dünger in der Landwirtschaft.

Biogas ist die Alternative zu Brennholz. Jeder ländliche Haushalt in Nepal kann schon mit dem Dung von zwei Rindern seine eigene Biogasanlage betreiben und ausreichend Gas als Brennstoff für die Kochstelle produzieren.

Der Einsatz von Biogas reduziert die Gesundheitsbelastung durch den Rauch der offenen Feuerstellen. Wälder werden geschont und der Kohlendioxid-Ausstoß wird gemindert. Zusätzlich entsteht zu jeder Biogasanlage eine Toilette. Dadurch verbessern sich die hygienischen Verhältnisse, die bisher häufige Trinkwasserverschmutzung durch Fäkalien wird vermieden.

Die Anlage wird mit organischen Stoffen gefüllt. Besonders geeignet ist der Dung von Rindern und Wasserbüffeln. Durch Gärung und Fäulnis entsteht im Reaktor das Biogas. Der vergorene Faulschlamm wird nach der Verwertung als organischer Dünger verwendet und bleibt mit seinen Nährstoffen dem Stoffkreislauf erhalten. Damit wird ein Beitrag zum ökologischen Landbau geleistet.

Die bäuerlichen Familien sind in den Bau ihrer Biogasanlage intensiv eingebunden. Sie bringen sich über selbst geleistete Arbeitskraft ein. Die Familie hebt die Baugrube aus und trägt Verantwortung für die Beschaffung von Baumaterialien wie Bruchsteine, Kies und Sand. Die Identifikation der Familien mit ihrer Biogasanlage ist so von Anfang an sehr groß.

Die Technik ist einfach und nahezu wartungsfrei. Das zeigt die inzwischen langjährige Erfahrung des ÖWK im Betrieb der ersten Anlagen.

Die Durchführung und Koordination des Projektes vor Ort erfolgt durch die Partnerorganisation HEFA (Health and education for all). Diese zeichnet sich durch großes Engagement und hohe Kompetenz aus. Mit dem Vorsitzenden der HEFA, Herrn Narayan Adhikari, besteht eine  langjährige vertrauensvolle Beziehung. Die Zusammenarbeit des ÖWK mit der HEFA ist seit dem Jahr 2000 eine Erfolgsgeschichte.

Die Prüfung der Mittelverwendung unserer Projekte in Nepal erfolgt über einen neutralen Buchprüfer (Chartered Accountant), der durch die Deutsche Botschaft bestellt ist. Eine im Jahr 2011 durch die Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) durchgeführte fachliche Evaluierung bestätigt die erfolgreiche Arbeit des ÖWK.

In insgesamt vier Projekten sind seit 2004 durch den ÖWK ca. 2.300 Biogasanlagen entstanden. Alle Projekte wurden durch das BMZ (Bundesministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit) mit jeweils 75 % der Projektkosten gefördert.

Mit den Zielen, die bäuerlichen Bevölkerung durch den Einsatz von Biogas zum Betreibung von Kochstellen zu stärken, den Kompetenzaufbau im Bereich Hygiene zu unterstützen und den Einsatz von organischem Dünger im ökologischen Landbau zu fördern, sieht der ÖWK gute Chancen, dass das BMZ die finanzielle Förderung von weiteren 270 Anlagen in den Jahren 2024 – 2026 zusagt, soweit die Finanzierung des Eigenanteils von 25 % gesichert ist.  (Eigenanteil 62.500 €, Gesamtkosten des Projektes 250.000 €).

Sie können uns auch gerne über das folgende Formular eine Nachricht zukommen lassen.

Nach einer Pause nahm unser Team den vierten Teil des Workshops wieder auf. Da Nepal weithin dafür bekannt ist, in Bezug auf den Menstruationszyklus traditionelle abergläubische Praktiken zu befolgen, beginnen wir immer damit,  Schülerinnen nach den Tabus zu fragen, auf die sie gestoßen sind. Es stellte sich heraus, dass die meisten Studentinnen mit den anhaltenden Tabus im Zusammenhang mit der Periode vertraut waren. Und leider mussten auch einige von ihnen diesen Tabus folgen.

Der vierte Abschnitt wird im Allgemeinen tiefgründig und diskussionsorientiert. Seitdem teilen die meisten Schülerinnen widerwillig ihre Periodengeschichten, die Diskriminierung, der sie während ihres monatlichen Zyklus ausgesetzt sind, und die Art und Weise, wie die Periodentabus von einer Generation zur nächsten verewigt wurden.

Nach einem gründlichen Erfahrungsaustausch mit den Schülern und Trainern beleuchten wir einige der traditionellen Praktiken auf der ganzen Welt, die die Periode und die Frauenheilkunde feiern, anstatt sie zu verurteilen. Zum Beispiel die freudige Feier von Ritu Kala Sanskaram in der südlichen Region Indiens und Pelazon- Zeremonie im Amazonasgebiet. Während Studierende diese Kulturen hervorheben, zeigen sie im Allgemeinen eine ratlose und überraschte Tendenz. Mit Bezug auf diese Praktiken weisen wir darauf hin, dass Menstruationstabus aufgewühlt und aufgehoben werden können. Die kleinen Kinder sehen die Macht, mit solchen Praktiken aufzuhören.

Darüber hinaus betonen wir im Workshop, dass die meisten Mädchen während ihres Menstruationszyklus gezwungen sind, den regulären Unterricht auszulassen. Mangelnde Hygieneeinrichtungen und Schamgefühle sind die Hauptgründe dafür, dass Mädchen ihren regulären Unterricht nicht besuchen. Deshalb konzentrieren wir uns auf Möglichkeiten, wie Schülerinnen während der Menstruation ihre Hygiene aufrechterhalten können. Wir haben auch die Ressourcen hervorgehoben, die die Schule bereitstellen muss, damit sich Mädchen unabhängig von ihrer Periode in ihren Schulräumlichkeiten wohlfühlen.

Kurz gesagt, das HEFA-Team diskutierte geeignete Techniken für das Menstruationshygienemanagement und betonte die Bedeutung der Aufrechterhaltung der Sauberkeit und der Verwendung geeigneter Hygieneprodukte. Wir haben ihnen außerdem bestimmte Hotlines und Gruppen zur Verfügung gestellt, die Frauen über das Thema Periode aufklären und sie für den Kampf gegen Menstruationstabus ausrüsten.

Der Workshop war interaktiv und ermöglichte den Schülern, Fragen zu stellen und ihre Gedanken auszutauschen. Die Teilnehmer beteiligten sich aktiv an den Diskussionen und zeigten großes Interesse an den behandelten Themen. Das HEFA-Team ging auf Fragen und Bedenken ein und stellte sicher, dass die Studierenden genaue und umfassende Informationen erhielten. Die Schüler zeichneten sogar bestimmte Bilder, Diagramme und Bilder zu dem, was sie während der Sitzung gelernt hatten.

Konstruktive Rückmeldungen der Studierenden waren willkommen.

Das
Biogasanlagenprojekt

Wie alles begann…

Im Frühjahr 2008 genehmigte die Mitgliederversammlung des Ökumenischen Eine-Welt-Kreises St. Nikolaus Wolbeck e.V. das neue Projekt in Nepal. Alle Anträge wurden eingereicht und jetzt ist es offiziell: Das neue Biogasanlagenprojekt in Nepal ist vom BMZ (Bundesministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit) anerkannt worden. Wir informieren Sie ausführlich auf dieser neuen Seite zu diesem umfangreichen Projekt.
Die Finanzmittel für dieses Projekt kommen nicht nur aus Wolbeck. Ohne Hilfe und Unterstützung aus Süddeutschland könnte der ÖWK das Projekt nicht stemmen.
Wir weisen an dieser Stelle besonders auf die Neapl-Hilfe „Haribol“ hin. In Tuttlingen und Umgebung hat sich Wilfried Leibinger, Lehrer (LGHS) der Wehinger Schlossbergschule – Patenschule der Schule in Bela – der Hilfe für Nepal verschreiben. Sein Aufgabengebiet umfasst die Abdeckung schulischer Aktionen, sowie die Hinführung seiner Schüler zur Auseinandersetzung mit dem Hindukönigreich Nepal. Diverse Benefizaktionen (Sponsorenlauf, Benefizkonzerte, Orgelkonzert der Tuttlinger Organisten, Diavorträge, Weihnachtsbasare) helfen bei der Finanzierung. Die Zusammenarbeit hat sich bei den beiden Schulbauprojekten in Bela und Bhakundebesi und bei der Errichtung der Biogasanlagen in Bela bestens bewährt.
Nicht zu vergessen ist der Einsatz von Ursula Adhikari in München und Umgebung. Auch sie wirbt für die Nepalhilfe Spendenmittel ein.

Erfahrung mit Biogasanlagen in Nepal

1992 wurde durch die nepalesische Regierung mit internationaler Unterstützung das „Biogas Support Programme (BSP)“ ins Leben gerufen mit der Zielsetzung, Produktion und Verwendung von Biogas in den ländlichen Gebieten Nepals bekannt zu machen und Biogas-Anlagen zu errichten. Biogas-Anlagen dieser Bauart haben sich bereits seit über 25 Jahren in Nepal bewährt. Die Praxis hat gezeigt, dass die Unterhaltskosten solcher Anlagen gegen Null tendieren und die Anlagen störungsfrei über einen sehr langen Zeitraum funktionieren.

Erfahrungen der Projektträger mit Biogasanlagen

Geplant ist der Bau von 671 Biogasanlagen im Zeitraum Dezember 2008 bis Juni 2012 für ca. 5.000 Einwohner von 17 Dörfern der Gemeinden Fulbari und Baluwa. Die Dörfer sind ca. 70 km von Kathmandu entfernt, liegen auf 1.200 bis 1.800 m Höhe und sind teilweise nur zu Fuß erreichbar. Jeder Haushalt im Projektgebiet soll eine eigene Biogasanlage bekommen, die er mit dem Dung der eigenen Wasserbüffel und Kühe befüllt. In der Gärgrube entsteht – begünstigt durch die relativ hohen Außentemperaturen – innerhalb kurzer Zeit ein geruchloses Gas, das über ein Leitung direkt in die Küche geführt wird und dort direkt zum Kochen verwendet werden kann.
Das Projekt wird von der nepalesischen gemeinnützigen Organisation HEFA (Health and Education for All) in Zusammenarbeit mit dem Ökumenischen Eine-Welt-Kreis St. Nikolaus Wolbeck e.V. Beide gemeinnützigen Organisationen unterhalten keinen Verwaltungsapparat; alle Mitglieder arbeiten ehrenamtlich.

HEFA hat bereits in den Jahren 2004-2006 in Zusammenarbeit mit dem ÖWK 180 Biogasanlagen in angrenzenden Gemeinden errichtet. Der Bau von Biogasanlagen ist vom nepalesischen Staat sehr erwünscht und darf nur nach genauen Vorgaben durchgeführt werden. Das abgeschlossene Projekt über 180 Biogasanlagen wurde vom BMZ (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) mitfinanziert. Für das neue Projekt, das in zwei Abschnitte unterteilt wird, liegt die Förderzusage durch das BMZ vor.

Projektziele

Biogas kann jeder ländliche Haushalt mit mindestens 2 Kühen oder Wasserbüffeln selbst produzieren und damit seinen gesamten Energiebedarf zum Kochen selbst erzeugen. Biogas ersetzt das traditionell zum Kochen verwendete Feuerholz und das relativ teure Kerosin. Da zum Kochen ausschließlich frisches Holz verwendet wird und man in Nepal auch keine Ofenrohre kennt, entsteht beim Kochen ein beißender Rauch, der die Ursache für die sehr verbreiteten Atemwegs- und Augenerkrankungen ist.

Vorteile durch Biogas

  • Deutliche Reduzierung der Atemwegs- und Augenerkrankungen.
  • Kein Abholzen der Wälder zur Gewinnung von Feuerholz.
  • Biogas ist ein sauberes, rauchfreies Gas und eine zu 100% erneuerbare Energieform.
  • Bei der Errichtung einer Biogas-Anlage wird gleichzeitig eine Toilette installiert, die ebenfalls in die Grube eingeleitet wird. Bislang existieren keine hygienischen Toiletten.
  • Als Nebenprodukt wird ein hochwertiger Dünger für die Landwirtschaft erzeugt.
  • Der Betrieb einer Biogas-Anlage verursacht keine laufenden Kosten und ist nahezu wartungsfrei.
  • Ziel der Maßnahme ist es, jedem Haushalt den Zugang zu dieser erneuerbaren Energie und deren oben genannten Vorteile zu verschaffen und so einen Beitrag zur Gesundheitsförderung, zum Umweltschutz und zur Verbesserung der Hygiene zu leisten.

Baubeschreibung

Den Aushub der 6 bis zu 10 m³ großen Grube übernimmt jede Familie selbst. Der Bau der Anlage kann nur von speziell ausgebildetem Fachpersonal übernommen werden. Nach dem Aushub wird der Boden der Grube betoniert. Der Rand der ca. 2 m tiefen runden Grube wird bis knapp unter Bodenhöhe mit Ziegeln hochgemauert und mit silikonhaltigem Putz verputzt. Danach wird die gesamte Grube kuppelförmig mit Erde befüllt, damit die Betonkuppel gegossen werden kann. Ein Gerüst für diesen Zweck existiert nicht. Vor dem Betonieren wird das Rohr für die Gasleitung, die später in die Küche führt, gesetzt. Sobald der Beton ausgehärtet ist, wird die gesamte Erde wieder durch den späteren Überlauf ausgeschaufelt. Danach wird die Betonkuppel von innen und außen wasserdicht verputzt. Anschließend wird der Einfülltrichter für die Biomasse hochgemauert und verputzt. In den Trichter wird eine Kurbel mit einem Schneidwerk am unteren Ende eingesetzt, damit die eingefüllte Biomasse zerkleinert und mit dem zugegebenen Wasser vermischt werden kann. Der Trichter ist mit einem Rohr mit der Gärgrube verbunden. In der Nähe wird die Toilette gebaut, die ebenfalls mit einem Rohr mit der Gärgrube verbunden ist. Zum Schluss wird die Betonkuppel mit Erde abgedeckt.

Eigenleistung der Bevölkerung

Den Aushub der 6 bis zu 10 m³ großen Grube übernimmt jede Familie selbst. Der Bau der Anlage kann nur von speziell ausgebildetem Fachpersonal übernommen werden. Nach dem Aushub wird der Boden der Grube betoniert. Der Rand der ca. 2 m tiefen runden Grube wird bis knapp unter Bodenhöhe mit Ziegeln hochgemauert und mit silikonhaltigem Putz verputzt. Danach wird die gesamte Grube kuppelförmig mit Erde befüllt, damit die Betonkuppel gegossen werden kann. Ein Gerüst für diesen Zweck existiert nicht. Vor dem Betonieren wird das Rohr für die Gasleitung, die später in die Küche führt, gesetzt. Sobald der Beton ausgehärtet ist, wird die gesamte Erde wieder durch den späteren Überlauf ausgeschaufelt. Danach wird die Betonkuppel von innen und außen wasserdicht verputzt. Anschließend wird der Einfülltrichter für die Biomasse hochgemauert und verputzt. In den Trichter wird eine Kurbel mit einem Schneidwerk am unteren Ende eingesetzt, damit die eingefüllte Biomasse zerkleinert und mit dem zugegebenen Wasser vermischt werden kann. Der Trichter ist mit einem Rohr mit der Gärgrube verbunden. In der Nähe wird die Toilette gebaut, die ebenfalls mit einem Rohr mit der Gärgrube verbunden ist. Zum Schluss wird die Betonkuppel mit Erde abgedeckt.

Lob für den ÖWK

Ein großes Lob für seine Arbeit erhielt der Ökumenische Eine-Welt-Kreis St. Nikolaus Wolbeck e.V. (ÖWK) in diesen Tagen durch den deutschen Konsul für Entwicklungszusammenarbeit in Nepal, Udo Weber, sowie Vertretern der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und der KfW Bankengruppe.
Um für ein weiteres Projekt zum Bau von 336 Biogasanlagen in Nepal Finanzierungsmittel zu erhalten, hatte das Bundesministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ) dem ÖWK zur Auflage gemacht, die Ergebnisse der beiden bereits durchgeführten Biogas-Projekte, bei denen bereits 570 Biogasanlagen erstellt worden sind, durch eine neutrale Expertengruppe evaluieren zu lassen. Diese Forderung stieß beim ÖWK zunächst auf wenig Gegenliebe. Die Vorbereitung und Durchführung der Evaluierung bedeutete erheblichen Arbeitsaufwand für den ÖWK und die in Nepal agierende Partnerorganisation HEFA (Health and Education for All). Außerdem waren die Kosten für das Gutachten von über 11.000,00 € zu einem Viertel aus Spenden des ÖWKs zu finanzieren.
Untersucht wurde die Arbeit von HEFA und ÖWK bei der Umsetzung der Projekte und die Frage, inwieweit die Zielsetzungen der Projekte erreicht wurden, um daraus Erkenntnisse für das anstehende Projekt zu gewinnen.
Im Rahmen einer Projektbetreuungsreise wurden Christoph Roer, stellvertretender Vorsitzender des ÖWK und verantwortlich für die Projektabwicklung und Narayan Adhikari, Vorsitzender der HEFA, die Ergebnisse der Evaluierung in einem Termin in der Deutschen Botschaft in Kathmandu am 12. April vorgestellt.
Auf die Ergebnisse können ÖWK und HEFA stolz sein. Die vielfältigen Verbesserungen für die Lebensumstände der Familien, die eine Biogasanlage erhalten haben, konnten nachgewiesen werden. 97,8 % der Anlagen sind laut Studie in Betrieb und produzieren täglich Gas, das das Brennholz zum Kochen ersetzt. Dieser Wert liegt deutlich über den üblichen Durchschnittswerten und zeigt das hohe Maß der Identifikation der Landbevölkerung mit ihren Anlagen. Die Projektrealisierung durch HEFA und ÖWK wird als professionell beschrieben, der Mitteleinsatz ist laut Gutachtern transparent und ohne jede Beanstandung. Darüber hinaus haben die Projekte die Eigeninitiative der Landbevölkerung stark befördert.
Da das Team von ÖWK und HEFA so erfolgreich arbeitet, wurde den beiden Vertretern in der Botschaft vorgeschlagen, gemeinsam mit GIZ und KfW ein Modellprojekt durchzuführen. Dieses sieht vor, dass über die 336 bereits geplanten Anlagen hinaus weitere Biogasanlagen eines neuen, weiter entwickelten Anlagentyps gebaut werden sollen. Die Kosten dafür sollen aus Sondermitteln des Auswärtigen Amtes besonders unterstützt werden.
Da der große Nutzen der Biogasanlagen inzwischen weit über die Projektregion bekannt ist, vergeht kaum ein Tag, an dem der Vorsitzende der HEFA, Narayan Adhikari, keine Anfrage einer Familie oder ganzen Kommune erhält, mit der Bitte, auch dort Biogasanlagen zu errichten. Der Bedarf ist immens. So wollen sich HEFA und ÖWK, die ihre Projekte ehrenamtlich umsetzten, den neuen Aufgaben nicht verschließen und gemeinsam mit den Akteuren in Nepal das Modellprojekt im Jahr 2013 realisieren.


Zitat aus der Evaluierung:

Positive Erkenntnisse der Projektevaluierung:

  • Die geplanten Wirkungen wurden erreicht.
  • Die Projektabwicklung stellte sich unter den gegeben Umständen als sehr professionell dar.
  • 97,8 % der Anlagen sind in Betrieb und produzieren täglich Gas, dieser Wert liegt deutlich über dem Durchschnitt (…).
  • Durch intensive Einbindung der lokalen Bevölkerung, z.B. durch die Bildung eines „Biogas Management Committees“, fand das Projekt breite Unterstützung in der Zielgruppe.
  • Durch die Ausbildung eines lokalen Landwirtes zum Biogas-Maurer wurde ein langfristiger Arbeitsplatz geschaffen und gleichzeitig die Wartung der Anlagen im Projektgebiet verbessert.
  • Der verpflichtende Anschluss der Toiletten ist ein Erfolg.

Erreichte Wirkungen

  • Reduktion des Feuerholzbedarfes (…) und damit einhergehende Reduktion der Ausgaben für Brennstoff.
  • Zusätzliche Reduktion der schweren körperlichen Arbeit des Feuerholz-Sammelns (…)
  • Verbesserung der gesundheitlichen Situation der Bevölkerung durch verbesserte Hygiene- und Raumluftbedingungen
  • Der Großteil der Haushalte verwendet die entstehende Biogasgülle der Anlagen als wertvollen Dünger und spart so Geld für Kunstdünger
  • Durch den im Projekt umgesetzten Wegebau, welcher für die Errichtung der Anlagen notwendig war, wurden für die Bauern neue Möglichkeiten zur Vermarktung ihrer Produkte geschaffen
  • Verbessertes Know How durch Schulungen im ökologischen Landbau eröffnete zusätzliche Märkte für die Bewohner

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